Einen Beschwerdebrief soll der libanesische Außenminister schreiben. Adressat: Syrien. Nachdem die syrische Regierung gedroht hatte, libanesische Ziele anzugreifen, wenn das Land weiterhin syrischen Rebellen Unterschlupf gewähren und sie von seinem Territorium aus agieren lassen würde, bombardierte die syrische Luftwaffe Montag Nachmittag erstmals grenznahe Ortschaften im Libanon. Präsident Michel Sleiman verurteilte den Angriff als eine inakzeptable Verletzung der libanesischen Souveränität.
Doch damit nicht genug: Nachts erhellte israelische Leuchtmunition die Küste im Süden des Landes. „Das passiert nicht oft. Mag sein, dass irgendetwas Verdächtiges vor sich geht. Genauso gut kann es sich aber auch nur um eine Botschaft handeln: an Hisbollah. Oder an die UN, die dort stationiert ist, um UNIFIL zu signalisieren, dass ihnen etwas entgeht und Israel sozusagen deren Arbeit macht,“ sagt eine Beobachterin aus dem Südlibanon. Was immer Israel sehen wolle, könne es auch tagsüber, aber selbst wahrgenommen werde man besser mit solchen Aktionen während der Nacht.
Dieser Tage sieht man jedoch am blauen Himmel oft die markanten Kondensstreifen der israelischen Kampfjets. Parallel ziehen sie die Küste herauf, und sorgen dafür, dass man im Libanon nicht vergisst, in was für einer Nachbarschaft man sich befindet.