Kategorie: Syrien

  • Headbanging – das Gegenteil von Abnicken

    Ein Gastbeitrag von Inga Hofmann Ende April hätte die brasilianische Heavy Metal Band Sepultura eigentlich ein Konzert im  Libanon geben sollen, doch am Flughafen in Beirut wurde ihnen die Einreise in letzter Sekunde verweigert. Angeblich seien ihre Texte gewaltfördernd und religionsfeindlich.  Anhand dieses Verhaltens zeigt sich, dass die libanesische Gesellschaft offenbar immer noch ein sehr…

  • Frauenfeindliche Sensationsgier

      Ein Gastbeitrag von Inga Hofmann „UN- Sicherheitsrat: Deutsche Helferin macht ihrem Ärger Luft“- so lautete die Überschrift eines Artikels der Tageschau. Dabei ging es in dem Artikel darum, dass die stellvertretende UN- Nothilfekoordinatorin Ursula Müller im UN- Sicherheitsrat gefordert hatte, Zivilist*innen in Idlib angesichts des zunehmenden Beschusses besser zu schützen. Stattdessen wird die Nothilfekoordinatorin…

  • Die Stärke der syrischen Armee: Keiner trägt so viele Waschmaschinen

    „Aber meine Seele wird in dir weiterleben,“ lautet eines der letzten Graffiti, die Einwohner der Vororte in Süddamaskus auf die Wände gesprüht haben, bevor sie in die berühmten grünen Busse der erzwungenen Vertreibung gestiegen sind. Am 21. Mai nahmen die Regimetruppen das – inoffizielle – Palästinenserlager Yarmouk wieder ein. Seit Jahren war es belagert und…

  • Tod eines Aktivisten: Bassel Khartabil

    Nicht immer ist das, was gesagt wird, auch das, was beim anderen ankommt. So ist es auf dem Flipchart, das der Blogger Bassel Khartabil hier in die Kamera hält, dargestellt. Entstanden ist die Aufnahme bei einem Blogger-Workshop von Global Voices und dem Beirut-Büro der Heinrich-Böll-Stiftung 2009. Das Piktogramm ist geradezu emblematisch für  Situationen geworden, in…

  • Die Willkür der Geburt

    – Zum Weltbürgerrecht der Syrerinnen und Syrer – Ein Gastbeitrag von Antonia Klein „Das W e l t b ü r g e r r e c h t soll auf Bedingungen der allgemeinen H o s p i t a l i t ä t eingeschränkt seyn.  Es ist hier […] nicht von Philanthropie, sondern…

  • Die Armee der Zerstrittenheit

    Als 2003 die iranische Anwältin Shirin Ebadi mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, trank ich gerade Tee mit einem älteren syrischen Menschenrechtsanwalt in Damaskus, der das sich gar nicht darüber freuen konnte: „Ich habe jahrelang im Gefängnis verbracht, und sie kriegt den Friedensnobelpreis?“ empörte er sich. Deutlicher hätte man nicht machen können, unter welchen Bedingungen die…

  • Drei Farben: knallbunt, blutrot, leichenblass

    Ein Beitrag von Alisha Molter und Bente Scheller „I love Damascus“ – Syrien ist tot, es lebe Damaskus. Glaubt man einem Regime-Werbevideo, gaben sich am Wochenende Tausende junge Menschen in Damaskus in einem offensichtlich eigens dafür entworfenen und verteilten Outfit einem Farbrausch hin, ein großes Fest für die Damaszener, inszeniert vom syrischen Regime. Die Farben,…

  • Nominiert: Syrische Kandidaten für die Goldene Himbeere!

    „Sagen Sie, wie viele Unterstützter hat denn Assad eigentlich noch?“ werde ich oft bei Vorträgen gefragt. Die Frage ist meist rhetorisch gemeint und dient den Fragenden, um ihre eigenen Theorien oder Verschwörungstheorien über die Entwicklungen in Syrien zum Besten zu geben. Oft hängen sie dem vorrevolutionären Syrien nach, allerdings einer romantisierten Version, bei der sie – aus…

  • Verschwörung wittern, feiern, spotten – Brexit in der Levante

    ISIS feiert, Muqtada Sadr wittert eine amerikanisch-israelische Verschwörung und der Libanon reißt Witze: Das britische Referendum für einen Austritt aus der EU ist kaum ein (ernstes) Thema unter arabischen Kommentatoren der Levante. Die Europäische Union, komplex wie sie ist, ist schon den eigenen BürgerInnen stets ein wenig abstrakt geblieben. So ist es kein Wunder, wenn…

  • Gesucht: Hafez al-Assad

    [youtube]https://www.youtube.com/watch?v=mDen2JazE9M[/youtube]Regelmäßig werden in Deutschland Artikel über Namen veröffentlicht, die Standesämter nicht zulassen. Ob „Pepsi“ oder „Pumuckl“ – der Staat möchte die Kinder vor Spott und Verunglimpfung schützen, die die Namenswahl ihrer Eltern eventuell mit sich bringen würde. In anderen Ländern sind der Namensgebung weniger Grenzen gesetzt, dabei kann es natürlich auch eine schwere Bürde sein, nach…