Jahr: 2013

  • Frieren statt Frieden – Der Nahe Osten versinkt im Schneechaos

    Stiftungsleiter im Nahen Osten – bei dem Beruf denkt man gemeinhin zwar an allerlei Krisen, ansonsten aber wohl eher an viel Sonne, fernab vom grauen Berlin. Aber zumindest wer nach Ramallah oder Jerusalem geht, sollte daran denken zukünftig eine Kältezulage zu beantragen: Ab Dezember kann es äußerst ungemütlich werden, insbesondere da die meisten Häuser unzureichend…

  • Arik Einstein – die Stimme Israels – ist tot

    Arik Einstein, 1939 in Tel Aviv geboren, ist gestern Abend hier verstorben. Er gilt als Gründer der israelischen Rock- und Pop-Musik. Manche nennen ihn Israels Frank Sinatra, andere Israels Bob Dylan. Seit den 60ern dominierte er die israelische Musik-Szene. Er war Vorbild für viele Musiker; seine Lieder wurden zu nationalen Hymnen. Sein unerwarteter Tod stürzt…

  • Der Veggie Day – Israelis stehen drauf.

    Die Kritik am Veggie Day im Bundestagswahlkampf hatte ja schon bizarre Züge. Aber mich hat sie zumindest zum Nachdenken angeregt. Gepaart mit dem Fleischatlas der Berliner Kolleg/innen, die bislang erfolgreichste Publikation der Heinrich-Böll-Stiftung, und einer Exkursion mit Freunden in Berlins vegane Restaurants habe ich im September mein eigenes kleines Experiment gestartet: Mal schauen, wie lange…

  • Tatort Ramallah: Arafat-Krimi fällt aus

    Nachdem gestern der Bericht zur Untersuchung der Todesursache Yassir Arafats veröffentlicht wurde, ist nach Ansicht der Gutachter zumindest wahrscheinlicher, dass Arafat 2004 tatsächlich mit Polonium umgebracht wurde. Wer hinter der Tat stand und wie sie ausgeführt wurde, bleibt dagegen unklar. Während das Thema heute weltweit in den Nachrichten war, spielte es hier vor Ort nicht…

  • Auf der Champs-Elysée der Flüchtlinge

    Auf der Hauptstraße des Flüchtlingslagers Al-Zaatari, 70km nördlich von Amman, haben entlang der Hauptstraße in Containern dutzende Shops geöffnet, in denen fast alles zu haben ist: Obst, Gemüse, Süßigkeiten, Werkzeug, Haushaltswaren, Elektrogeräte, Fernseher. Es gibt Bäckereien, Friseursalons, Moscheen und Cafés. So groß ist die Vielfalt, dass die neue Hauptstraße von den syrischen Flüchtlingen schon informell…

  • Die stumpfeste Waffe

      Die schärfste Waffe wird oft als die gefährlichste angesehen. In Syrien kommt derweil, unweigerlich tödlich, die stumpfeste zum Einsatz: der leere Löffel. Der Ort Mouadamiya, von Bombardements aus der Luft weitenteils  zerstört, mit Chemiewaffen angegriffen und danach wieder bombardiert, ist seit Wochen vollständig abgeriegelt. Das Regime gewährt internationalen Hilfsorganisationen keinen Zutritt und auch Bürger…

  • Im Nebel der Selbstbeweihräucherung

    Es ist nicht ungewöhnlich, dass die Entscheidungen des Nobelpreiskommittees für Erstaunen sorgen. Die Verleihung des diesjährigen Friedensnobelpreises an die Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OVCW) gehört sicherlich dazu. Nicht nur, weil es prominente und aussichtsreiche Mitbewerberinnen gab, sondern auch, weil diese Organisation erst in Folge des Einsatzes von Chemiewaffen in Syrien ins Rampenlicht geriet. Die…

  • Gefängnis Gaza

    Seit mit dem Putsch in Ägypten Präsident Mursi aus dem Amt gejagt wurde, hat sich die Lage für die Menschen im Gazastreifen massiv verschärft. Nicht etwa, weil Mursi eine besonders freundliche Politik gegenüber den Palästinensern, und auch nicht gegenüber der Hamas betrieben hatte. Im Gegenteil, dass Verhältnis zwischen den Islamisten war angespannt. Aber Mursi setzte…

  • Von Rissen und Sprüngen

    Vieles ist in Bewegung dieser Tage: Irans Präsident Hassan Rouhani twitterte, die internationale Gemeinschaft solle „alles in ihrer Macht stehende“ tun, um weltweit und insbesondere in Syrien den Einsatz von Chemiewaffen zu verhindern. Der iranische Expräsident Akbar Hashemi Rafsanjani wies am heutigen Sonntag der syrischen Regierung die Schuld an dem Angriff zu: „Die Menschen wurden…

  • Shabbat in Israel – Die Ruhe vor dem Sturm?

    Strahlend blauer Himmel, leichter Wind, vollkommende Ruhe in Tel Aviv. Nur das Surren der Klimaanlagen und Stimmen spielender Kinder sind zu hören. Ein ganz normaler Shabbat. – Wirklich? Einerseits klangen die Berichte über lange Schlangen vor den Gasmasken-Stationen in „Tagesschau“ und „Heute“ in dieser Woche deutlich dramatischer als das normale Leben, das in Tel Aviv…