Kategorie: Libanon

  • Conchita Wursts syrische Schwestern

    [youtube]https://www.youtube.com/watch?v=Dh1f2mJpRjc[/youtube]“Wann immer die Protagonisten des Bollywood-Kinos einen kritischen Punkt in der Handlung erreicht haben, beginnen sie erstmal zu singen und zu tanzen,“ versuchte mir eine Freundin einst die von ihr so geliebten indischen Filme nahezubringen. Daran musste ich als allererstes denken, als ich unlängst das Video „To our countries“ sah, das zwei syrische Schwestern in…

  • Kommt ein Saurier in den Libanon …

    „Neben mir sitzen Leute, die mit einem rätselhaften teleskopartigen Gegenstand hantieren“, schrieb mir jemand vom Beiruter Flughafen. Wenig später saß ich selbst dort und beobachtete das Phänomen mit großen Augen. Meine syrischen und libanesischen Begleiterinnen waren ebenfalls von Staunen erfüllt, allerdings über mich: „Sag bloß, du kennst keinen Selfie-Stick! Ist doch total praktisch, wenn die…

  • ISIS, IS oder Daesh? Ein Sturm im Buchstabensuppenteller

    „Daesh – möge ihrer ‚Herrlichkeit’ ein kurzes Dasein beschieden sein,“ ruft der syrische Intellektuelle Yassin Al Haj Saleh im Dokumentarfilm „Our Terrible Country“ in einer höhnischen Imitation des pompös-bedrohlichen Tons von ISIS‘ eigenen Äußerungen. „Daesh,“ sagt er an anderer Stelle und rollt das Wort im Mund, „das klingt, wie eines der Monster aus den Märchen,…

  • Der Ausverkauf des „blauen Goldes“

      Beirut ist eine laute Stadt. Alles darf an einem Auto kaputt sein, nur nicht die Hupe und die Alarmanlage, und im Stau dröhnt verlässlich eine Kakophonie der oft vollaufgedrehten Musikanlagen. Die Bars, die Baustellen, und Freudenschüsse und Feuerwerk  zu jedweder Gelegenheit tragen ihr übriges dazu bei. Seit dem Frühling mischt sich noch ein anderes…

  • Sarg niemals nie

    Sobald die Sonne in Beirut aufgeht, zupft mein kleiner Sohn an mir: „Aufstehen, Mama!“ Voller Ungeduld sucht er mir etwas zum Anziehen aus dem Schrank, und dann soll es bitteschön losgehen auf die Straße. Der einzige Laden, der dann schon geöffnet hat, ist das Bestattungsinstitut. Dort kann ich ihm beim Versteckenspielen mit dem Zeitungsverkäufer zuzuschauen.…

  • Dabei sein ist nicht immer alles: WM-Fieber im Libanon

    Ein Gastbeitrag von Sarah Schwahn, Büro Beirut Als ich  den Salon betrete, fragt mich der Frisör, woher ich komme. Deutschland? Er  zieht  die Augenbrauen kritisch nach oben und zeigt auf die Flagge an der Wand. „Wir unterstützen hier Brasilien.“ Aus Sicherheitsgründen entscheide ich mich für die Pediküre bei seiner Kollegin, deren Blick sich wiederum schlagartig…

  • Der Klang der Revolution – Samir-Kassir-Preis für „Street Music“

    Jedes Jahr am 2. Juni wird in Beirut der Samir-Kassir-Preis für Medienfreieheit verliehen. Unterstützt von der Europäischen Union sichtet die Samir-Kassir-Stiftung hunderte von Beiträgen aus der gesamten arabischen Welt und lässt eine wechselnde Jury in drei Kategorien den besten Beitrag. In der Rubrik „investigativer Journalismus“ gewann dies Jahr Hanene Zbiss aus Tunesien mit einem Beitrag…

  • Die Show hat begonnen!

    Seit dem 22. Mai hat die libanesische Regierung Syrern im Libanon „alle politischen Aktivitäten“ untersagt. Das scheint sich nicht auf Assads Wahlkampf zu erstrecken. Umzüge und Lautsprecherwagen von Assadgetreuen sind unbeirrt weiter durch Beiruter Stadtviertel gefahren. Auch auf der Straße vom Flughafen in die Stadt lacht einem Bashar al-Assad von Plakaten seiner „Sawa“ – „Gemeinsam“…

  • Die ersten freien Wahlen

    Ob Präsidentschafts- oder Parlamentswahlen, Libanesen geben sich oft abgeklärt und desillusioniert. Kein Wunder, dreht sich doch vieles um die ewig gleichen Kandidaten, und meist immer noch die, die sich im Bürgerkrieg als Warlords hervorgetan haben. Doch selbst wenn es wenig Zuversicht gibt, dass ein anderer Präsident oder ein neugewähltes Parlament etwas grundlegendes verändert – man…

  • Hotel, nicht Heimat: Wie libanesische Jugendliche ihr Land sehen

    Ein Gastbeitrag von Raphael Schanz, Büro Beirut Kaum eine Straßenecke in Beirut ist frei von religiösen oder politischen Symbolen und Fahnen. Dabei hat der Wahlkampf für die Parlamentswahlen, die im November 2014 stattfinden sollen, noch gar nicht begonnen. Erst im Februar konnte eine Regierung gebildet werden – nach fast einem Jahr Blockade. Und viele Libanesen…