Autor: Marc Berthold

  • Gegen alle Widerstände ein gemeinsames Gedenken

    Gestern Abend zogen tausende von Menschen zum Kikar Rabin, dem zentralen Platz von Tel Aviv, um an einer der offiziellen Gedenkveranstaltungen für gefallene Soldat/innen und Opfer von Krieg und Terrorismus teilzunehmen. Geschäfte hatten bereits um sieben Uhr geschlossen, um acht Uhr ertönten landesweit die Sirenen, Menschen stiegen aus ihren Autos und Fußgänger/innen blieben am Straßenrand…

  • Es geschah am Heiligen Abend

    Zu sehen sind von Ikrit nur noch die Kirche und der Friedhof. Ein Mal im Monat findet noch Gottesdienst statt. Die ehemaligen Bewohner/innen werden hier begraben. Ikrit war ein christliches Dorf im Norden Galiläas, nahe der libanesischen Grenze. Während des israelischen Unabhängigkeitskriegs von 1948 wurden die Einwohner/innen evakuiert. Gesagt wurde ihnen, sie müssten den Ort…

  • Für Israelis eine historische Rede. Doch was nun?

    Zynismus ist eine leicht erhältliche Droge im Nahen Osten, der – zugegebenermaßen – auch ich nicht immer entsagen kann. Der Prozess zwischen Israel und Palästina steckt seit Jahren fest. Direkte Verhandlungen sind nicht in Sicht. Gaben die israelischen Wahlen im Januar durch den Erfolg von Yair Lapid kurzzeitig Grund zu etwas Hoffnung,  so steht die…

  • Der neue Sound der Weltpolitik

    Noy Alooshe hat wieder hingelangt. Der israelische Musiker tunesischer Abstammung vertont seit zwei Jahren die Politik des Nahen Ostens. Da konnte er sich Obamas Israel-Besuch natürlich nicht entgehen lassen: [youtube]http://www.youtube.com/watch?v=t4VVZMyDh-Q[/youtube]   Obamas Jerusalem-Rede wurde von manchem schon als Rache an Netanjahus Rede vor dem US-Kongress in 2011 gewertet. Auch die hatte sich Noy Alooshe schon…

  • Operation „Charme Offensive“

    Die israelischen Kommentatoren sind sich einig. Obama ist gekommen, um Israel kräftig zu umarmen. Er hat alle Register gezogen: Er sprach Hebräisch, vom unerschütterlichen Bündnis, garantierte, er habe das iranische Atomprogramm im Griff, und verzichtete darauf, den palästinensisch-israelischen Konflikt und die Besatzung bereits am Ben-Gurion-Flughafen anzusprechen. Er gab sich bewusst locker und informell und ließ…

  • Einmal werden wir noch wach…

    Barack Obama hat es satt. Vier Jahre lang musste er sich von seinen amerikanischen Gegnern und aus Israel anhören, warum er in seiner ersten Amtszeit nie hier war. Im Januar sagte er noch, er komme erst, wenn es Fortschritte im Nahost-Friedensprozess und etwas zu tun gebe. Nun kommt er doch. Morgen. Zwei Tage nach Vereidigung…

  • Wenn alles nichts hilft: Gründen wir doch die “Republik Anna LouLou”

    Habemus Regierung! Naftali Bennett und Yair Lapid haben auch Benjamin, ach nein, Sara Netanjahus letztes Veto geschluckt und unterzeichnen heute den Koalitionsvertrag – ohne Vize-Premierminister zu werden. Sechs Wochen nach der Wahl, die Yair Lapid zum Königsmacher krönte und international Hoffnungen auslöste, es könne Bewegung in den seit Jahren festgefahrenen Nahost-Friedensprozess kommen, hat Netanjahu eine…

  • Die andere Seite der Boom-Town Tel Aviv

    Tel Aviv heißt auch die „weiße Stadt“. Sie ist UNESCO-Weltkulturerbe für ihre Bauhaus-Architektur und das Herz der „Start-Up-Nation“, wie Israelis ihr Land auch gerne nennen. Dass die Stadt boomt, beweisen die zahlreichen Wolkenkratzer, die am Rande des Rothschild-Boulevards in den Himmel wachsen. Auch viele historische Bauhaus-Gebäude im Stadtzentrum werden renoviert und aufgestockt, mit Luxus-Apartments und…