Kategorie: Allgemein
-
Alles vergebens für den „Haustiertag“
Ich weiß die Bemühungen der Schule durchaus zu schätzen, die SchülerInnen kreative Impulse bieten wollen. Nur sind nicht alle von ihnen sehr gut durchdacht. Obwohl mein Sohn in einer Schule ist, die sich „Vielfalt“ auf die Fahne geschrieben hat, findet diese in einem gesellschaftlichen Kontext statt, in dem vieles sehr einfach, anderes sehr vorurteilsbehaftet…
-
Frauenfeindliche Sensationsgier
Ein Gastbeitrag von Inga Hofmann „UN- Sicherheitsrat: Deutsche Helferin macht ihrem Ärger Luft“- so lautete die Überschrift eines Artikels der Tageschau. Dabei ging es in dem Artikel darum, dass die stellvertretende UN- Nothilfekoordinatorin Ursula Müller im UN- Sicherheitsrat gefordert hatte, Zivilist*innen in Idlib angesichts des zunehmenden Beschusses besser zu schützen. Stattdessen wird die Nothilfekoordinatorin…
-
Mehr als nur Regenbogenflaggen
Ein Gastbeitrag von Inga Hofmann An Morgen des 17. Mai wehen bunte Farben über der schäumenden Gischt an den Raouche-Fesen. Aktivist*innen umrunden anlässlich des IDAHOBIT mit kleinen Booten, auf denen sie die Regenbogenfahne und die Flagge der Transgender gehisst haben, das Wahrzeichen Beiruts. Ein Zeichen dafür, dass sich immer offener LGBT* Menschen in Beirut gegen…
-
Die Magie des Al Boraq
Er hat seinen Namen redlich verdient, denn er hat etwas Magisches an sich. Der neue TGV-Schnellzug, der seit November 2018 die beiden marokkanischen Küstenstädte Casablanca und Tanger verbindet. Für die gut 350 km braucht er nur noch 2:10 Stunden anstatt 4:45, in denen der alte Zug die Strecke bewältigte. Vor kurzem bin ich zum ersten…
-
Fangfrisch aus dem Abwasser
Ungewöhnliche Professionen haben es mir angetan. Im Libanon habe ich davon noch nichts so ausgefallenes wie in Afghanistan den Matratzenaufplusterer erlebt. Aber was ich in Beirut herablassend als dekadent zu umgehen versuche und andernorts vermissen werde, ist der „Valet-Parker“. Valet-Parker machen aus der Parkplatznot eine Tugend, oder vielmehr ein Geschäft. Statt mühsam um den Block…
-
Geisterzüge vs. Schildkröten
Vor einigen Monaten versuchte ich meinen Kindern einen Konferenzbesuch im nordlibanesischen Tripoli schmackhaft zu machen und stellte ihnen in Aussicht, wir würden danach auf den „Souq“ gehen, den alten Basar. Gesagt, getan, doch während der Große die engen Gassen und kleinen Läden spannend fand, verdunkelte sich das Gesicht des Kleinen zusehends, bis er schließlich in…
-
Auf zwei Rädern durch Beirut
Ein Gastbeitrag von Sara Stachelhaus Jedes Mal, wenn ich die Wahl meines bevorzugten Transportmittels in Beirut verrate, erhalte ich eine ähnliche Reaktion in der Form der nonverbal artikulierten oder ausgesprochenen Frage, ob ich vorhabe, Beirut lebendig wieder zu verlassen. Fahrrad fahren in Beirut? Bloß nicht! Da es mir anscheinend ein besonderes Alleinstellungsmerkmal verleiht, Rad…
-
Die passende Quittung
Ich habe an dieser Stelle schon einmal darüber geschrieben, wie der Name unserer Stiftung für Verwirrung sorgt. Inmitten des langen, heißen Sommers in Beirut haben wir die (passende) Quittung dafür bekommen – statt „Heinrich Böll“ steht darauf „Heinrich Boil“ – wie „Heinrich, koch.“
-
Stilkritik: Kunstpalmen
In Deutschland gibt es fast keine Palmen, deshalb kaufen sich Leute Kunstpalmen. Allein bei real findet man über 60 verschiedene Palmen aus Plastik, Textil und Kunstholz, angefangen bei der günstigen Variante für 18,99 bis hin zum Edel-Modell für 607,50 Euro. Leute kaufen sich das, weil sie es schön finden. Und natürlich, weil Palmen der Inbegriff…