• Viele, viele kleine Scheinchen

    Im Überschwang der Geburtsvorbereitungen kann einem leicht der Überblick verloren gehen, was noch gemacht werden muss und was man mit ins Krankenhaus nehmen sollte. Dem versuchen Webseiten und einschlägige Magazine mit Listen abzuhelfen – weltweit, aber in den Empfehlungen keineswegs einheitlich. LibanesInnen würden sich bei den deutschen Ratgebern wahrscheinlich den Kopf darüber zerbrechen, was es…

  • Warum Frida Kahlo es in Beirut schwer gehabt hätte

    Ein Gastbeitrag von Alisha Molter „Wieso rasierst du dir eigentlich nicht deinen Schnurrbart?” fragte mich neulich eine Bekannte hier in Beirut. Böswilligkeit oder gutgemeinter Ratschlag? In jedem Falle sträuben sich mir die Haare, aber ich krümme ihr keins. Ich fasse mir unter die Nase: Gut, denke ich, meine kurdischen Wurzeln haben mir den ein oder…

  • „Ihr stinkt!“- Lautstarke Proteste, schweigende Politiker

    Wie Beiruts Müllproblem die Nation eint. Ein Gastbeitrag von Alisha Molter. Totenstille herrscht an diesem Samstagabend in Beiruts Partyviertel Mar Mikhail, in dem ich seit Mai lebe. Ungewohnt schnell erreicht mein Sammeltaxi, den Pub „Radio Beirut“, der mich sonst um so manche erholsame Nacht bringt. Ein-, zweimal drücke ich mir auf die Ohren, aber es…

  • Über den rattengiftbeschneiten Gipfeln der Müllberge

    Impressionen vom 24. August 2015.  Ein Gastbeitrag von Bastian Neuhauser. Die Straßen von Beirut können ziemlich dunkel sein. Heute Abend stinken sie noch dazu. „Schau dir das an, du kommst doch aus Europa, sieht es da so aus?“ Ein wütender Mann mittleren Alters stiert mich aufgebracht an. Ich zucke mit den Achseln. Manchmal, denke ich…

  • Abschied aus Gaza

    Mein wahrscheinlich letzter Besuch im Gazastreifen (bevor ich Ende September Palästina verlasse) macht mich traurig. So viel Talent, so viel Möglichkeiten, so viel junge, großartige Menschen – und so unwürdige Bedingungen. Heute besuche ich zum ersten Mal die Kunstgalerie Eltiqa, eine von zwei Kunstgalerien im Gazastreifen. Die wunderbaren Künstler verarbeiten, wenig überraschend, die Lage im…

  • Von Schlitten und Hunden

    Beiruts Winter sind von sintflutartigen Regenfällen geprägt, die Sommer von einer tropischen Schwüle. Denkbar ungeeignete Bedingungen für das Halten von Tieren, die eigentlich am Nordpol heimisch sind, sollte man denken. Dennoch schaut man hinter jeder zweiten Straßenbiegung in die blauen Augen eines Huskys. Vielleicht ist es einfach ein Missverständnis. Vielleicht interpretieren manche „Schlittenhund“ als den…

  • Der gefürchtete Himmel – #ClearTheSky

    Ein trauriges Muster prägt die Kriegsdynamik in Syrien: Wann immer die internationale Gemeinschaft bestimmte Formen der Gewalt verurteilt hat, hat dies nicht zu Deeskalation sondern zur Eskalation beigetragen. Diplomatisch war es kein gelungener Schachzug, früh zu erklären, man werde in Syrien nicht intervenieren, denn das Regime interpretierte dies als Erlaubmis, den Aufstand mit allen Mitteln…

  • Eine Müllmänner-Rechnung

    Jedes Jahr im Juli kann man in Beirut einen besonderen Akt der Annäherung Libanons an Europa beobachten – speziell an Neapel: Plötzlich türmen sich die Müllberge in den Straßen. Bei knapp 40°C beginnt die ganze Stadt wie eine einzige Deponie zu riechen. Das ist auf zweierlei zurückzuführen: Alljährlich läuft im Juli der Vertrag des Staates…